Wie wichtig sind heute noch Messen? Im digitalen Zeitalter scheinen sie immer mehr an Bedeutung zu verlieren. Doch ist das wirklich so? Nachdem im letzten Jahr einige Messen ihr Aus erklären mussten, boomen Messen wie die ITB. Laut einer neuen Studie scheint das kein Zufall zu sein.
Messe-Erwartungen – eine Frage der Perspektive
Was erwarten wir uns von Messen? Nun, die Antwort hängt ganz von der Perspektive ab. Bin ich als Aussteller oder Besucher da? Ist es eine Besucher- oder eine Fachmesse? Ist der Messebesuch ein Freizeitvergnügen oder Teil meiner beruflichen Aufgaben?
Als Aussteller ist es natürlich sinnvoll, sich über seine Ziele gedanken zu machen. Unterm Strich geht es aber meistens um Traffic und sich daraus ergebende Kontakte.
Ganz anders sieht es aus, wenn ich die Messe als Besucher erleben möchte. Als Messebesucher habe ich wahrscheinlich ein viel breiteres Spektrum an Erwartungen. Und dieses wird bei jedem individuell anders sein. Wie kann man es nun schaffen, einen Messebesuch zu einem im besten Sinne eindrucksvollen Erlebnis zu machen? Denn das Erlebnis scheint im Mittelpunkt des Besucher-Interesses zu stehen – so haben es Wissenschaftler an der Hochschule der populären Künste in Berlin (hdkp) herausgefunden und sich mit dem Begriff “Erlebnis” wissenschaftlich auseinandergesetzt.
Wozu eine Studie übers Messe-Erlebnis?
Doch zuerst sollten man sich die Frage stellen, für wen ein erfolgreiches Messe-Erlebnis – natürlich abgesehen vom Besucher selbst – wichtig ist? Die Antwort liegt auf der Hand: All jene, die sich vom Besucher etwas versprechen – also die Messemacher und vor allem die Aussteller.
Doch die jüngst veröffentlichte Studie richtet sich vor allem an die Messemacher – kein Wunder, denn sie ist ja auch von ihnen selbst in Auftrag gegeben worden. Denn das Institut für Publikumsforschung der hdkp hat in Zusammenarbeit mit dem Verband der deutschen Messewirtschaft (AUMA) und der internationalen Tourismusbörse (ITB) das erste mal überhaupt das “Erlebnis Messe” wissenschaftlich untersucht. Obwohl das Ergebnis an Messemacher gerichtet ist, können auch die anderen davon profitieren. Also alle, die sich mit Messen auseinander setzen, sollten einen Blick in die Studie riskieren.
Ergebnisse nicht nur wichtig für Messemacher
Die wenigsten von uns, die sich beruflich mit Messen auseinandersetzen, werden unter den Messemachern zu finden sein. Die Ergebnisse sind ebenso für die vielen Aussteller von Bedeutung, obwohl sich die Studie in erster Linie nicht an diese richtet. Doch wenn man genauer hinsieht, kann man auch als Aussteller von den Ergebnissen profitieren. Man sollte sich dann bewusst machen, dass man eines der vielen kleinen Rädchen ist, von denen es zwar viele gibt, von denen aber alle im Einzelnen wichtig sind.
Und was kam raus?
Ein Messe-Erlebnis scheint aus vielen kleinen Teilen zusammengesetzt zu sein, die alle ineinander gehen. Allerdings haben die Wissenschaftler drei große Teilbereiche ausgemacht, aus denen ein Messe-Erlebnis zu bestehen scheint: Emotion, Autonomie und Kognition.
Unterm Strich wird es niemanden verwundern, dass es sich beim Erlebnis Messe um ein ganzheitliches Erlebnis handelt, bei dem die drei gerade genannten Punkte miteinander verzahnt das große Ganze ausmachen. Die drei genannten Messe-Dimensionen sind dabei immer aus Sicht der erlebenden Person zu betrachten und kann man so zusammenfassen:
Das Messe-Erlebnis ist letztendlich eine emotionalisierte Erinnerung, wobei Spaß, Ablenkung und Unterhaltung mit die wichtigsten Bestandteile zu seien scheinen sowie die Erkenntnis, dass das Erlebte immer einen Sinnes-Bezug zu haben scheint.
Des Weiteren besagt die Studie, dass es beim Punkt Kognition darum geht, wie die Messe strukturiert ist und wie das zu erfahrene Wissen stimuliert und vermittelt wird.
Der letzte große Teilbereich scheint die Entscheidungsfreiheit – oder anders gesagt, die Autonomie, zu sein. Der Punkt beschäftigt sich vor allem mit der Frage, wie der Besucher seine Handlungsfreiheit empfindet, die Messe zu erkunden. Hat er das Gefühl selber zu kontrollieren, wohin er sich bewegt und was er wahrnimmt? Und kann er selber entscheiden, wann er sich entspannt oder sich weiter auf die Erlebnisse einlässt? Die Selbstregulation in der Bewegungsfreiheit scheint hierbei ein nicht zu unterschätzender Punkt zu sein.
Als Aussteller…
… sollte man sich daher mit diesen drei Dimensionen und ihrer inhaltlichen Zusammensetzung intensiv beschäftigen. Man sollte sich die Frage stellen, wie man selber als Teil des Messergebnisses aus Sicht des Besuchers wahrgenommen wird und wie man diese Wahrnehmung zum eigenen Vorteil verändern kann. Denn der wichtigste Punkt scheint hierbei auch der einfachste zu sein – seien sie Teil einer schönen Erinnerung.
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Autor: Daniel Weber
Foto: Pixabay