Unter dem Buzzword Augmented Reality startet IKEA diesen Herbst einen Versuch, seinen E-Commerce auf ein neues Level zu heben. User sollen künftig über eine App ihre Wohnung virtuell umgestalten können. Dies soll den Online-Absatz pushen und das Risiko von Fehlkäufen und kostspieligen Retouren senken.
Ein Samstagsausflug zu IKEA sieht typischerweise so aus: 20.000 Schritte beim Gang durch die Ausstellung sammeln, dabei mal eben 80 Abkürzungen verpassen, weitere 5.000 Schritte beim Einsammeln der Teile im Lager verschwenden, das Ganze dann an die überfüllten Kassen schieben und zu guter Letzt die ganze Anstrengung mit ein paar Hotdogs belohnen.
Bald schon könnte all das der Vergangenheit angehören oder zumindest an den analogen Rand der Gesellschaft gedrängt werden. Denn der Möbelriese bringt noch diesen Herbst eine App auf den Markt, die via Augmented Reality den bequemen Einkauf von Zuhause aus ermöglichen soll. Die App ist aus einer Zusammenarbeit mit Apple entstanden und wird spannungsvoll erwartet, von IKEA-Kunden sowie von Marktspezialisten.
Wie funktioniert`s?
Der Nutzer kann die App auf verschiedene Endgeräte wie Smartphone oder Tablet herunterladen. Einzige Voraussetzung ist eine integrierte Kamera. Durch diese betrachtet er den Bereich der Wohnung, den er umgestalten will. Über den Bildschirm kann er der Umgebung dann virtuelle Objekte wie Regale, Sofas oder Tische hinzufügen. Ziel der App ist es, dem Nutzer die Kaufentscheidung leichter zu machen, weil er dank der Augmented Reality-Technik sehen kann, wie die Möbelstücke in den eigenen vier Wänden wirken.
Das gesamte Sortiment wird in der Augmented Reality-Darstellung zunächst nicht verfügbar sein. Obwohl Bildmaterial und Daten in Zusammenarbeit mit Apple bereits vollständig erhoben wurden, will die Möbelkette abwarten, wie die App ankommt. In der ersten Version werden nur die Neuerscheinungen verfügbar sein.
Augmented Reality ist in der Branche nichts Neues
Schon seit einigen Jahren wurde in der Möbelbranche immer wieder der Versuch unternommen, den E-Commerce durch Virtual oder Augmented Reality zu pushen. IKEA brachte einen Vorläufer der neuen App bereits vor vier Jahren heraus. Diese und viele ähnliche Softwares sind bislang jedoch von Bugs und mangelhaften Features geplagt.
Die erste Version der IKEA-App zeigte Möbel, die wahllos über den Bildschirm wackelten, wenn man sie verschieben wollte. Und beim Angebot des Möbel-Startups Tylko etwa stehen die Regale meist etwas schief da. Dafür stimmen hier zumindest die Größenverhältnisse, weil als Referenz ein DIN-A4-Blatt ausgelegt wird. Noch wurde das ganze Potential der Augmented Reality-Technik nicht ausgeschöpft.
Nicht sicher ist bisher, ob der geringe Zuwachs des Online-Absatzes an der fehlerhaften Technologie liegt oder die Kunden letztlich den aufwändigen Gang ins Möbelhaus bevorzugen, weil sie sich ihrer Wahl so sicherer sein können. Sicher ist, dass IKEA das fortschrittlichste Unternehmen auf diesem neuen Gebiet ist.
IKEA führt, Online-Durchbruch durch Augmented Reality dennoch fraglich
IKEA führt deutschlandweit nicht nur das Beliebtheits-Ranking an, sondern macht auch mit Abstand den größten Umsatz. Mit knapp 5 Milliarden Euro im Jahr 2016 überbot die Möbelkette den Branchenzweiten XXXLutz um fast zweieinhalb Milliarden Euro. Diese Ergebnisse präsentierte das Statistik-Portal Statista in seiner Studie zum Thema Möbelhandel in Deutschland 2016. IKEA konnte zudem seinen Umsatz über das letzte Jahrzehnt konstant steigern – ungerührt von Finanz- und Wirtschaftskrisen.
Das Statistik-Portal erhob auch Daten über Online- und Einzelhandel in verschiedenen Produktbranchen. Auf die Frage hin, ob die folgenden Produkte lieber im Online- oder klassischen Einzelhandel gekauft würden, bekam der E-Commerce für Möbel nur 21,4 Prozent Zustimmung. Die Möbelbranche erhielt damit das drittschlechteste Ergebnis der Umfrage. Die Darstellung via Augmented Reality sei vielen Deutschen noch immer zu unsicher – „Probesitzen“ könne man eben nur live.
Sollte IKEA mit seiner App ab Herbst Erfolg haben, werden andere Branchenriesen sicher bald nachziehen. Mit der Apple-Kooperation hat sich IKEA zunächst aber einen lukrativen Vorsprung gekauft. Während der deutsche Einzelhandel die Entwicklungen des E-Commerce voller Schrecken beobachtet, bleibt es abzuwarten wie sich Augmented Reality auf die Möbelhäuser auswirken wird.
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Autorin: Karin Mainusch
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